Saison 2025 - am 22.05.2025

Biologischer Rebschutz aktuell

Entwicklungsstadium: BBCH 53 - 59 Stand: Ende Mai 2025 Bislang hatten wir einen moderaten Blattzuwachs von ca. 1–2 Blätter pro Woche; Derzeit sind je nach Region und Lagen 5 – 10 Blätter entfaltet. Diese Phase (BBCH 57–59) ist besonders empfindlich gegenüber: • Nährstoffmangel (z. B. Bor, Magnesium, Eisen), • Witterungseinflüssen (Kälte, Regen, Trockenheit), • und Pilzkrankheiten (Oidium, Peronospora – Pflanzenschutz beachten).

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Mit dem Anstieg der Luftfeuchtigkeit, Morgentau und wechselhafte Temperaturen werden Oidium (Echter Mehltau) Infektion begünstigt.

Peronospora (Falscher Mehltau) benötigt einen durchnässten Boden damit die Primärinfektion abläuft. Der Druck ist generell mit eher gering bis mittel zu bewerten. Allerdings muss auf das Stadium der Vorblüte geachtet werden! Es sollten keine Infektionen vor der Blüte toleriert werden.

 

Die Spritzungen kurz vor der Blüte und in die abgehende Blüte zählen zu den wichtigsten Behandlungen jeder Saison. Zu diesem Zeitpunkt muss ein wirksamer Schutz gewährleistet sein.

Bitte passen sie den Spritzabstand dem Zuwachs an. Dies ist entscheidend für ihren Erfolg im Biologischen Weinbau!

 

Unsere Anwendungsempfehlung: 

 

Netzschwefel Kwizda 0,5% (1 kg/ha)

Limocide 0,5% (1 L/ha auf 200 L Spritzbrühe)

Cuprofor flow 0,8 - 1 L/ha

Upside 2,5 L/10.000 m² LWA

 

 

Upside wird in einem Block von 3 aufeinander folgenden Spritzungen zum Kupfer dazu gegeben, um die Abwehrkräfte der Rebe zu stärken.

In Kombination mit Cuprofor flow wird die Schutzwirkung optimiert, insbesondere bei hohem Infektionsdruck. Durch den Einsatz im Block von 3 Anwendungen wird ein konstanter langanhaltender Schutz aufgebaut und gehalten.

 

Düngerempfehlungen vor der Blüte:

Durch die kühlere Witterung kann es zu Wuchsproblemen und chlorotische Aufhellungen der Blätter kommen. Hier handelt es sich meist nicht um einen echten Nährstoffmangel, sondern um eine physiologische Störung.

·       Bei kühlen Böden und hoher Bodenfeuchte, die die Nährstoffaufnahme (v. a. Eisen, Magnesium, Mangan) hemmen: Biologischer Eisen Dünger

·       Bei unausgewogenem Nährstoffverhältnis: Wuxal Ascofol 2 L/ha – optimale Versorgung der Mikronährstoffe Zn, Mn, B oder  Kwizda Vital Essenz 2 L/ha

 

Die Wurzeln können bei Kälte schlecht arbeiten, hier hilft eine schnelle Aufnahme über das Blatt.

 

Traubenwickler-Bekämpfung: Spintor, Lepinox oder WEINTEC

 

Verwirrungstechnik

In Anlagen, in denen WEINTEC bereits im Frühjahr ausgebracht wurde, ist keine zusätzliche Insektizidmaßnahme gegen den Traubenwickler notwendig.

 

Biologische Insektizide:

Lepinox Plus (Bt-Präparat)

Das Mittel Lepinox Plus (Wirkstoff: Bacillus thuringiensis kurstaki) ist eine nützlingsschonende Maßnahme, die besonders in ökologisch wirtschaftenden Betrieben eingesetzt wird. Der Einsatzzeitpunkt liegt kurz nach dem Rebschutzwarndienst gemeldeten Flugbeginn, idealerweise beim Schlüpfen der Junglarven (nach dem Höhepunkt des Falterfluges).

 

Spintor (Spinosad)

Spintor ist ebenfalls für den Einsatz gegen Traubenwickler zugelassen und wirkt über Fraß – ideal bei starkem Befallsdruck oder wenn der optimale Lepinox-Zeitpunkt verpasst wurde.

 

 

WEINTEC bis zu 400 Dispenser/ha

Lepinox Plus 0,6 kg/ha

Spintor 80 – 160 ml/ha

 

Der Springwurmwickler (häufig auch als Grünwickler bezeichnet) ist normalerweise nicht bekämpfungswürdig, da er selten ernsthaften Schaden anrichtet. Allerdings kann es in manchen Jahren lokal zu starkem Auftreten kommen – insbesondere bei feuchter Witterung oder dichter Laubwand –, was Schäden an Gescheinen oder später an Beeren zur Folge haben kann.

Die Schadschwelle für chemische Pflanzenschutzmaßnahmen gelten 5 bis 10 Larven/ Rebstock im 3-5-Blattstadium.

 

Unterschiede:

Traubenwickler-Larven: gelblich bis bräunlich, kleiner, verstecken sich in Gespinsten an Gescheinen und Beeren.

Springwurmwickler-Larven: leuchtend grün, sehr mobil (springen/zucken beim Stören), kaum Schadwirkung, v.a. in Laubwänden sichtbar.

 

Spritzabstände & Maßnahmen im Weingarten

Aktuell: alle 7 – 10 Tage je nach Witterung und Zuwachs

Ab Beginn der Blüte: 5 – 7 Tage je nach Witterung und Zuwachs

 

Kulturtechnische Maßnahmen:

Doppeltriebe & Verdichtungen ausbrechen

Stockaustriebe bodennah entfernen

Gute Durchlüftung der Laubwand fördern – senkt Infektionsdruck

Zusätzliche Maßnahmen: Entfernen von altem Laub und infiziertem Rebholz zur Reduktion des Inokulums.

 

 

Pfl.Reg.Nr.: Cuprofor flow 3034-901, Upside 4528, Netzschwefel Kwizda 1941, Limocide 3398, WEINTEC 4270, Lepinox Plus 3657, Spintor 3296

 

Harald Schmidt           0664/822 58 80   Weinbau überregional

Bernhard Neustifter   0664/969 48 07   Weinbau Weinviertel

Sarah Pichler              0664/969 48 42   Weinviertel

Armin Bierbauer         0664/969 48 45   Steiermark

Gregor Frühwirth       0664/8844 97 57  Burgenland, Carnuntum, Thermenregion

 

Die digitalen Services von Kwizda Agro unterstützen Sie dabei, datenbasierte Entscheidungen zu treffen und den idealen Zeitpunkt für die Behandlung Ihrer Weinreben zu bestimmen.

 

KX Vine

 

In der KX Vine App steht Ihnen ein engmaschiges Netz an virtuellen Wetter- und Prognosestationen zur Verfügung, über die der Krankheitsdruck für Oidium und Peronospora in Ihrer Region angezeigt wird.

 

Sollte sich keine Station in Ihrer unmittelbaren Nähe befinden, kontaktieren Sie bitte Ihren KX Fachberater, um eine Station auf Ihrem Feld zu erhalten.

Die App kann auch auf mobilen Geräten genutzt werden und bietet so die Möglichkeit, auch unterwegs Wetterprognosen, Spritzbedingungen und historische Niederschlagsmengen einfach und schnell abzurufen.

 

Einschätzung des Pflanzenschutzes

Für den idealen Schutz ist es wesentlich, den Neuzuwachs und die gefallene Regenmenge seit der letzten Spritzung zu berücksichtigen. In der KX Vine App finden Sie in der Detailübersicht der virtuellen Prognosestation die für den Standort relevanten Informationen und können damit den aktuellen Schutz besser einschätzen.

Um die Wirksamkeit eines kürzlich applizierten Pflanzenschutzmittels abzuschätzen, sollten Neuzuwachs und Niederschlag seit der letzten Anwendung beachtet werden.

 

 

Kontaktmittel schützen die Rebe nur bis zu einem Neuzuwachs von etwa 400 cm², während systemische Mittel bis zu 600-700 cm² wirksam sind. Bei Kontaktmitteln ist zusätzlich der Niederschlag relevant: Nach 20-40 mm Regen ist der Schutz meist unzureichend. Starkregen (z.B. Gewitter) führt eher jedoch eher zu Abwaschung als langanhaltender Nieselregen.

 

Nähere Informationen zu den digitalen Services von Kwizda Agro finden Sie unter: http://www.kx-digital.com

 

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Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwizda-agro.at

oder telefonisch von Ihrem Kwizda Agro Pflanzenschutzberater