Die Niederschlagsverteilung vom vergangenen Wochenende zeigt jedoch ein uneinheitliches Bild: Während es lokal zu vermehrten Regen kam (v. a. in Teilen der Südsteiermark und im Kremstal, Traisental), blieb es in anderen Regionen nahezu trocken. Die daraus resultierende Infektionslage ist gebietsweise zu beurteilen.
1. Oidium (Echter Mehltau) dominiert die erste Schutzmaßnahme
Aufgrund der KX-Risikobewertung sollte in Anlagen mit starkem Vorjahresbefall, sowie in empfindlichen Sorten wie Chardonnay, Blaufränkisch, Grüner Veltliner und Zweigelt sofort eine Applikation eingeplant werden.
Unsere Anwendungsempfehlung: Anlagen mit Vorjahresbefall:
Netzschwefel Kwizda 0,5% (1 kg/ha) + Limocide 0,5% (1 L/ha auf 200 L Spritzbrühe)
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Unsere Anwendungsempfehlung: In Lagen mit geringem Druck sind Netzschwefelpräparate diese Woche noch ausreichend, müssen aber unbedingt rechtzeitig vor der nächsten Wetterverschlechterung erfolgen.
Netzschwefel Kwizda 1% (2 - 3 kg/ha)
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2. Peronospora (Falscher Mehltau)
Die Entscheidung zur Behandlung muss je nach Niederschlagsmenge fallen:
In Regionen mit größerem Regenereignis (>10–15 mm) ist von ersten Bodeninfektionen auszugehen.
Besonders Terrassen- und Steillagen (z. B. Wachau, Südburgenland) sind bei nicht optimaler Abdeckung gefährdet.
In allen betroffenen Anlagen muss vor dem nächsten Niederschlag behandelt werden!
Unsere Anwendungsempfehlung:
Cuprofor flow 0,3 – 0,4 L/ha + Upside 2,5 L/10.000 m² LWA
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Ab 5 Blatt Stadium sollte Upside in einem Block von 3 aufeinander folgenden Spritzungen zum Kupfer dazu gegeben werden – 2,5 L/10.000 m² behandelte Laubwandfläche.
In Kombination mit Cuprofor flow wird die Schutzwirkung optimiert, insbesondere bei hohem Infektionsdruck. Durch den Einsatz im Block von 3 Anwendungen wird ein konstanter langanhaltender Schutz aufgebaut und gehalten.
3. Phomopsis & Roter Brenner
werden durch die kupferbasierte Peronospora-Behandlung mitabgedeckt.
4. Traubenwickler-Bekämpfung: Spintor, Lepinox oder WEINTEC
Mit dem Herannahen des ersten Fluges beider Traubenwicklerarten, rückt auch die Bekämpfungsstrategie in den Fokus. Grundsätzlich stehen drei bewährte Ansätze zur Verfügung:
Verwirrungstechnik
In Anlagen, in denen WEINTEC bereits im Frühjahr ausgebracht wurde, ist keine zusätzliche Insektizidmaßnahme gegen den Traubenwickler notwendig.
Biologische Insektizide:
Lepinox Plus (Bt-Präparat)
Das Mittel Lepinox Plus (Wirkstoff: Bacillus thuringiensis kurstaki) ist eine nützlingsschonende Maßnahme, die besonders in ökologisch wirtschaftenden Betrieben eingesetzt wird. Der Einsatzzeitpunkt liegt kurz nach dem Rebschutzwarndienst gemeldeten Flugbeginn, idealerweise beim Schlüpfen der Junglarven (nach dem Höhepunkt des Falterfluges).
Spintor (Spinosad)
Spintor ist ebenfalls für den Einsatz gegen Traubenwickler zugelassen und wirkt über Fraß – ideal bei starkem Befallsdruck oder wenn der optimale Lepinox-Zeitpunkt verpasst wurde.
WEINTEC bis zu 400 Dispenser/ha
Lepinox Plus 0,6 kg/ha
Spintor 80 – 160 ml/ha
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Der Springwurmwickler (häufig auch als Grünwickler bezeichnet) ist normalerweise nicht bekämpfungswürdig, da er selten ernsthaften Schaden anrichtet. Allerdings kann es in manchen Jahren lokal zu starkem Auftreten kommen – insbesondere bei feuchter Witterung oder dichter Laubwand –, was Schäden an Gescheinen oder später an Beeren zur Folge haben kann.
Die Schadschwelle für chemische Pflanzenschutzmaßnahmen gelten 5 bis 10 Larven/ Rebstock im 3-5-Blattstadium.
Unterschiede:
Traubenwickler-Larven: gelblich bis bräunlich, kleiner, verstecken sich in Gespinsten an Gescheinen und Beeren.
Springwurmwickler-Larven: leuchtend grün, sehr mobil (springen/zucken beim Stören), kaum Schadwirkung, v.a. in Laubwänden sichtbar.
5. Zusatzstoffe und Pflanzenvitalisierung
Durch die Stabilisierung der physiologischen Prozesse trägt Kwizda Vital Essenz dazu bei, Stressreaktionen zu minimieren und die Vitalität der Rebe auch unter schwierigen Witterungsbedingungen zu erhalten.
Radam Extra zur optimalen Kaliumversorgung
Kwizda PanAgro aktiviert durch das enthaltene Silizium die Widerstandskraft und verbessert durch das Calcium die Aufnahme von Nährstoffen.
Kwizda Vital Essenz 2 - 3 L/ha
Radam Extra 3 kg/ha
Kwizda PanAgro 1,5 kg/ha
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6. Spritzabstände & Maßnahmen im Weingarten
Aktuell: alle 7 – 10 Tage je nach Witterung und Zuwachs
Ab Beginn der Blüte: 5 – 7 Tage je nach Witterung und Zuwachs
7. Kulturtechnische Maßnahmen:
Doppeltriebe & Verdichtungen ausbrechen
Stockaustriebe bodennah entfernen
Gute Durchlüftung der Laubwand fördern – senkt Infektionsdruck
Zusätzliche Maßnahmen: Entfernen von altem Laub und infiziertem Rebholz zur Reduktion des Inokulums.
Hinweis: Bitte passen sie den Spritzabstand dem Zuwachs an. Dies ist entscheidend für ihren Erfolg im Biologischen Weinbau!
Pfl.Reg.Nr.: Cuprofor flow 3034-901, Upside 4528, Netzschwefel Kwizda 1941, Limocide 3398, WEINTEC 4270, Lepinox Plus 3657, Spintor 3296
Harald Schmidt 0664/822 58 80 Weinbau überregional
Bernhard Neustifter 0664/969 48 07 Weinbau Weinviertel
Sarah Pichler 0664/969 48 42 Weinviertel
Armin Bierbauer 0664/969 48 45 Steiermark
Gregor Frühwirth 0664/8844 97 57 Burgenland, Carnuntum, Thermenregion
Wie können wir mit KX unterstützen?
In KX Vine (https://vine.kx-digital.com) finden Sie tausende virtuelle Wetterstationen, die Ihnen neben dem Krankheitsdruck auch eine Wetterhistorie und -prognose zeigt:

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